Newsletter Herbst 2015

Inhalt

  • Waschmittel selbst herstellen
  • Das Viersterne-Igelhotel
  • Was die Jagd anrichtet (Gastbeitrag von Liane Schraff)

Die warmen und sonnigen Tagen neigen sich dem Ende entgegen. Doch ich mag den Herbst mit seinen bunten Farben. Mit seinen Geschenken aus der Natur lässt sich einiges anstellen.

Rosskastanie, die natürliche Waschseife

Bild von RosskastanienDie herumliegenden Kastanien eignen sich prima als Waschmittelersatz! Die darin enthaltenen Saponine tun gewissenhaft ihre Dienste. Ein kostenfreier Dienst der Natur. Und hier die einfache Anleitung, um das biologische Waschmittel selbst herzustellen:

  • Kastanien sammeln
  • zerkleinern (am besten in eine Tüte oder in ein Tuch geben und mit einem Hammer draufhämmern)
  • Die kleinen Stücke in ein Glas mit Schraubdeckel geben, mit Wasser auffüllen und verschliessen
  • Einen Tag ziehen lassen
  • Nun sollte ein milchiger Saft mit süsslichem Duft entstanden sein - unser Waschmittel. Absieben und ins Waschmittelfach der Waschmaschine kippen. Fertig.

In Indien werden Waschnüsse schon seit jeher verwendet. Die grosse Nachfrage in Europa lässt sie für Inder jedoch zu teuren Luxusprodukten werden. Sie müssen auf billigeres Industriewaschmitel ausweichen, was für deren Umwelt mit den schlechten Abwassersystemen zu grossen Belastungen führt. Das muss nicht sein, denn wir haben schliesslich unsere Rosskastanien, die nicht ohne Grund zu den Seifenbaumgewächsen gehört! Die Kastanien enthalten die gleichen Inhaltsstoffe wie die indischen Waschnüsse. Viel Spass beim ökologisch und sauberen Kastaniensammeln. Der entstandene Saft sollte gleich verwendet werden, die gesammelten Kastanien hingegen kann man gut lagern.

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Projekt Igelhaus - so gefällt es ihm

Viele Tiere sind fleissig damit beschäftigt, sich ihr Winterquartier einzurichten oder sich noch den letzten Speck anzufressen, ehe sie in einen tiefen Winterschlaf fallen. Darum auch in diesem Jahr: Denken Sie an stehengelassene Laubhaufen für Igel und andere nützliche Tiere!

Hier eine kleine Anleitung, wie mit einfachen Mitteln eine Igelherberge gebaut werden kann. Igel lieben grosse Laubhaufen für die Überwinterung. Am besten in einer geschützten, windstillen Ecke das Laub aufstappeln und drüber noch ein paar feinere Äste. Durch einen kleinen Plastik obendrauf kann man das Ganze auch noch gut vor Feuchtigkeit schützen. Ideal wäre es, auch ein Eingang in den Laubhaufen mit Ästen oder Steinen zu gestalten.

Auch kann mit Ästen aus dem Wald ein Tipizelt gebastelt und mit Laub gefüllt werden. Diese Variante ist kostengünstig und kann im Frühjahr gut entsorgt werden.

Geläufig sind auch alte, grosse Holzkisten, in welche ein Loch gesägt wird (sieht dann so ähnlich aus wie ein Meerschweinchenhaus, nur etwas grösser). Solche Igelhäuser kann man auch im Baumarkt besorgen. Doch hier ist die Luftzirkulation nicht so gut und wird daher von den Igeln eher gemieden.

 


Das Paradies kann Wirklichkeit werden

Von Hundetrainerin Liane Schraff

Von Natur aus sind alle Tiere, auch Wildtiere, zutrauliche und freundliche Wesen dem Menschen gegenüber. Erst die Jagd vom Menschen auf fast alle Wildtiere hat sie scheu und ängstlich machen lassen. Wildschwein, Reh und Feldhase sind ursprünglich tagaktive Tiere, die sehr gern auf Wiesen, Feldern und Waldrändern herumstreifen. Doch durch die Jagd des Menschen werden sie immer mehr in die Wälder gedrängt und ihr aktiver Zeitraum fällt notgedrungen in die Dämmerung oder sogar in die Nacht hinein, obwohl dies in keinster Weise ihrer Natur entspricht.

Das die Natur zur Regulation der Wildtiere den Jäger braucht, da es ja kaum noch Luchs oder Wolf gibt, ist mittlerweile wissenschaftlich widerlegt. Die Natur reguliert sich selbst, wenn man sie lässt!!

Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Jagd völlig überflüssig ist und beweisen sogar das Gegenteil. Denn je mehr Jagd beispielsweise auf Wildschweine gemacht wird, desto stärker vermehren sie sich. Eine Langzeitstudie kommt zu dem Schluss: Starke Bejagung führt zu einer deutlich höheren Fortpflanzung und stimuliert die Fruchtbarkeit bei Wildschweinen. (Servanty et alii, 2009)

Zusätzlich provoziert die Jagd sog. Wildschäden (Verbiss u. dergl.). Rehe halten sich ursprünglich gerne auf Wiesen auf. Doch der Jagddruck treibt sie in die Wälder, wo sie als einzige Nahrung junge Triebe und Knospen finden.

Auch die angeblich „normale“ Scheu von Wildtieren uns gegenüber ist nicht real. Die Jagd hat die Tiere scheu gemacht. Dies beweisen die mittlerweile jagdfreien Gebiete in Europa. Dort, wo keine Jagd mehr stattfindet, atmet die Natur wieder auf, sie reguliert sich selbst und auch der Mensch kann Wildtiere aus der Nähe beobachten. Sie verlieren mehr und mehr ihre anerzogene Scheu und lernen den Menschen zu vertrauen, so dass ihre natürliche Tagaktivität wieder zunimmt.

Leider gibt es noch zu wenig jagdfreie Gebiete. Doch kein Grundstücksbesitzer MUSS die Jagd auf seinem Grund und Boden akzeptieren!

Deswegen fordere ich jeden Menschen auf: Unterstützt die Kampagne unter www.abschaffung-der-jagd.de

Anbei ein Auszug der Gebiete, in denen nicht mehr gejagt werden darf und die Wildtiere ihr Vertrauen in den Menschen wiedergefunden haben:

CH: Kanton Genf; Schweizerischer Nationalpark.
D: In einem Teil der Nationalparks Hainich, Bayerischer Wald, Müritz, Hallig Hooge
I : Nationalpark Gran Paradiso, Belluno

Foto von Liane Schraff
So nah konnte ich dem Rehbock kommen,
ohne dass einer von uns Angst haben musste!

 


Frohe, bunte Herbsttage!

facebook.com/tierspracheGerne dürfen Sie mich auch auf meiner Facebook-Seite besuchen und liken. Ein Bild gegen die Jagd ist dort ebenfalls zum Teilen hinterlegt. Und durch den Oktober hindurch werden Bastelideen für Igelhäuser gesammelt.

Ihre Eva Müller